Unter strengen Denkmalauflagen wurde das Gebäude von Grund auf saniert. Ein Wasserschaden durch eine in dem leerstehenden Gebäude geplatzte Wasserzuleitung führte zu einer Grundsanierung der Bausubstanz, da sowohl der Gewölbekeller komplett mit Wasser vollgelaufen war, als auch alle Holzbalkendecken einschließlich des unterseitigen Lehmputzes, sowie große Teile des Mauerwerkes nebst Wand-Lehmputz völlig durchfeuchtet waren.
Der "faule" Lehmputz wurde an allen Wandflächen des Gebäudes abgestemmt, der Lehmputz an der Decke wurde einschließlich der Pliesterlatten entfernt.
Die auf dem Gewölbemauerwerk aufgebrachte Schlacke-Schüttung nebst Holzbalkenlage mit Dielung wurde entfernt, das Gewölbemauerwerk freigelegt. Auf dem Gewölbemauerwerk wurde eine Glasgranulatschüttung aufgebracht, auf der eine Stahlbetonplatte schwimmend aufgelegt wurde. Die Stahlbetonplatte bindet zur Aussteifung des Gebäudegefüges in Auflagertaschen im Bestandsmauerwerk ein. Das Mauerwerk erhielt eine horizontale Feuchtigkeitssperre durch abschnittsweise Mauerwerköffnung und Einlage einer Bitumen-Sperrschicht bzw. in statisch nicht zu öffnenden Bereichen durch Herstellung einer Bohrlochinjektion-Paraffinsperre.
Die Elektro-, Heizungs-, Sanitär- und EDV- Installationen wurden komplett erneuert. Die Einscheiben-Fenster der Rückfront wurden durch Isolierglasholzfenster mit Profilierungen und Holzsprossen in ursprünglicher Dimension ersetzt. Die aus den 1960er Jahren stammende Holztreppe wurde abgeschliffen und neu aufgearbeitet.
Erst nach Öffnung der Holzdeckenkonstruktion wurde erkennbar, dass sämtliche Deckenbalken der Vorderfront - vermutlich wegen eines früheren Wasserschadens an den Balkenköpfen weggefault - vor etlichen Jahren mit Stahlträger-Laschen "verlängert" wurden, um in das Mauerwerk einzubinden.
Die Holzbalkendecke des Obergeschosses erhielt auf den alten, durchgebogenen Deckenbalken eine waagerecht-ausgerichtete, schallentkoppelte Holz-Unterkonstruktion und darauf eine Auflage aus geweißten Eiche-Landhausdielen. Die Balken-Gefache wurden mit Glaswolle schalldämmend verfüllt.
Die Stahlbetonplatte im Erdgeschoss wurde gegen aufsteigende Feuchtigkeit mit einer Bitumenbahn abgesperrt, die an die im Mauerwerk eingelegte Horizontalsperre angebunden wurde. Oberhalb dieser Abdichtung wurden zwischen den Konstruktionshölzern für den Bodenbelag Weichfaserplatten ausgelegt. Auf die Konstruktionshölzer wurden - wie im Obergeschoss - geweißte Eiche-Landhausdielen aufgebracht. Die Flurzone des Erdgeschosses sowie der WC- und Teeküchenbereich erhielten einen Fliesenboden im Mörtelbett auf der Stahlbetonplatte oberhalb der Glasgranulatfüllung.
Das komplett vom maroden Lehmputz befreite Ziegelmauerwerk wurde mit neuem Lehmputz verputzt. Die unbefensterten Giebelflächen erhielten zur Verbesserung der Wärmedämmung eine Innenvorwandschale aus Multipor-Gasbetonplatten; hierauf wurde ebenfalls ein diffusionsoffener Lehmputz aufgetragen. Die Deckenbalken erhielten eine neue, unterseitige Holzschalung sowie darunter eine 25 mm starke, aus armierten Lehmbauplatten hergestellte Putzträgerschicht. Hierauf wurde unterseitig ein Lehmputz aufgezogen. Die Übergänge zwischen Wandfläche und Deckenuntersicht wurden nach altem Vorbild als Hohlkehle ausgezogen.
Die Herdfeueresse, die im ursprünglichen Wandputz des Küchenraumes erkennbar war, wurde aus Lehmputz nachprofiliert. Der Konferenzraum im Obergeschoss - in seiner Größe geschaffen aus dem Abriss des in den 1960er Jahren eingebauten Badezimmers - wurde mit einer Akkustik-Abhangdecke mit integrierten Lautsprechern und Einbauleuchten ausgestattet.
Die Risse im Außenputz des ehemaligen Pfarrhauses wurden verpresst und mit Gewebeband beigearbeitet. Die Wandfläche erhielt eine Lasur in einem mit dem Denkmalamt abgestimmten Farbton. Die ursprünglichen Klappläden sowie das hölzerne Vordach über dem Zugang wurden malertechnisch aufgearbeitet und gemäß der alten Farbgebung lasiert. Die Zugangstreppenanlage wurde aus Naturstein neu erstellt und durch eine behindertengerechte Rampe ergänzt. Der gepflasterte Hofbereich wurde saniert und durch eine zeitlose, schlichte Gestaltung erweitert.